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Geographie
Das Kleinwalsertal ist ein Hochgebirgstal und liegt mit seinen drei Ortschaften Riezlern, Hirschegg und Mittelberg in einer Höhenlage von 1100 bis 1250 Meter. Nach Osten und Südosten hin ist es begrenzt durch die Lechtaler Alpen, nach Norden und Westen hin öffnet sich die Vorarlberger und schäbische Voralpenlandschaft. Der Große Widderstein mit einer Gipfelhöhe von 2536 Metern begrenzt das Tal nach Süden zum Bregenzerwald und zum Tannberg. Zwei parallel verlaufende Täler, jenes der Breitach, in dem die Siedlungen liegen, und jenes des Schwarzwassers, das ausschließlich Alpgebiet ist, umfässen einen Raum von 98 Quadratkilometern.
Geschichte
Die Jahreszahl 1302 an der Südwestwand der Kirche in Mittelberg erinnert an die Erstbesiedlung des Breitachtales durch Walliser Bauern vom Tannberg her über den Hochalppaß. Sie waren alemannische Flüchtlinge aus dem Kanton Wallis (Schweiz), die sich ind en Hochtälern Vorarlbergs niederließen und das bisher unbesiedelte Gebirgstal rodeten. Es war bis dahin lediglich Jagdgebiet der schäbischen Herren von Rettenberg, die das gerodete Land den Siedlern zu Lehen überließen. Im Jahre 1451 eroberte Herzog Sigmund von Tirol mit Waffengewalt das Kleinwalsertal, welches seit 1453 mit einigen Unterbrechnungen zu Österreich gehört. Die Walser verfügten von 1397 bis 1807 über freie Gerichtsbarkeit und sonderliche Freiheiten. Der wirtschaftliche Rückschlag zufolge der deutschen Schutzzollsperre von 1878 konnte mit dem Zollanschlußvertrag vom 1. Mai 1891 wieder aufgefangen werden, der das Kleinwalsertal als geographisch bedingte Enklaver wirtschaftlich an Deutschand anschloß, die österreichischen Hoheitsrechte aber unbeschadet ließ. Dieser seit über 100 Jahren wirksame Vertrag hat sich für beide Grenzgebiete gut bewährt.
Geschichte
1059
Erste urkundliche Erwähnung des Tales. Kaiser Heinrich IV. schenkt dem Bischof Heinrich von Augsburg einen Wildbann, der das Kleinwalsertal und den Tannberg (Lech, Warth, Schröcken) umfasst.
1270
Beginn der Einwanderung aus dem Oberwallis in der Schweiz. Es waren vorwiegend wirtschaftliche und politische Gründe, die dort eine gesicherte Existenz erschwerten und zur Abwanderung führten. Fünf Walliser Familien unter Führung von Hans Wüstner stiegen vom Tannberg über den Hochalppass in das noch unbewohnte Breitachtal herab. Die ersten Häuser standen in Mittelberg, im "Gschtrüß" am Fuße des Zwölferkopfes.
1302
Vermutlich das Baujahr der ersten Kapelle in Mittelberg. Stein an der Pfarrkirche!
1423
Die Walser erwerben erstmals das Recht zur Benützung eines Fuhrweges über Kornau nach Oberstdorf. Dieser steile Weg führte von Riezlern über die Westeggalpen und Amansalpe ins Allgäu.
1451
Graf Ulrich von Werdenberg-Sargans und Ritter Hans von Rechberg werden von Walsern am Tannberg (Lech) wegen einer Streitsache festgesetzt. Herzog Sigismund von Tirol- aus dem Hause Habsburg – fordert die Freilassung seiner Getreuen. Da sich die Walser weigerten (nur Graf Ulrich kam frei), unterwarfen den Tannberg und Mittelberg mit Waffengewalt. Wegen dieses Vorfalls gelangt das Kleinwalsertal zu Österreich.
1563
Kaiser Ferdinand trennt unsere Talschaft vom "Gericht Tannberg" und bildet das "Gericht Mittelberg". Die vier Ortschaften sind seither zu einer politischen Gemeinde, der "Gemeinde Mittelberg", zusammengefasst.
1739
Ausbau eines Weges von der Walserschanz nach Riezlern.
1806
Die Walser verlieren ihre eigene Gerichtsbarkeit, da sie bis 1814 unter bayerischer Herrschaft stehen.
1821
Bis zu diesem Jahr war das Walsertal in zwei Diözesen - Konstanz für Mittelberg und Hirschegg / Augsburg für Riezlern -eingeteilt. Die Breitach bildete die Bistumsgrenze. Alle Pfarreien kommen nun zum Bistum Brixen in Südtirol, 1920 nach Innsbruck und ab 1968 zu Feldkirch.
1891
Der Zollanschluss mit Deutschland schafft große wirtschaftliche Erleichterungen. Der freie Warenverkehr der landwirtschaftlichen Produkte und andere wichtige Handelsgüter ist die Grundlage für die Aufwärtsentwicklung des Tales.
1930
Einführung der Buslinie Oberstdorf -Mittelberg über die neue Breitachbrücke und bessere Straßenführung von Riezlern nach Mittelberg.
1933
Die von der deutschen Reichsregierung erlassene 1000 Mark-Sperre gilt nicht für das Tal. Der Fremdenverkehr steigt stetig. 1937 werden 470.000 Nächtigungen gezählt.
1940
Der erste Schlepplift, der Parsennlift in Riezlern, geht in Betrieb.
1950
Der Heuberg-Sessellift in Hirschegg ist fertig gestellt.
1955
Die neue Kanzelwandbahn nimmt ihren Betrieb auf und erschließt ein attraktives Ski- und Wandergebiet.
1966
Die Walmendingerhornbahn in Mittelberg, die zweite Bergbahn, wird eröffnet. Die Skiregion "Ifen 2000" folgt im Jahre 1972.
1980
Die bereits im Jahre 1960 erreichte Nächtigungszahl von einer Million erhöht sich auf 1, 7 Millionen bei ca. 12.000 Fremdenbetten. Insgesamt stehen als Aufstiegshilfen 30 Schlepplifte,6 Sessellifte und 2 Kabinenbahnen dem Tourismus zur Verfügung.
1982
Das Walserhaus in Hirschegg öffnet seine Pforten und hat sich in den Folgejahren als Mehrzweckgebäude bestens bewährt.
Brauchtum
Infolge der jahrhundertelangen Abgeschlossenheit hat sich im Kleinwalsertal das überlieferte Eigenleben der Walser mit seinem besonderen Brauchtum, der schweizerischen Mundart und der sonderlichen Frauentracht seit dem Mittelalter erhalten können und wird heute noch getreulich gepflegt. Sehenswerte Zeugen hiervon sind die Walserhochzeiten, Fronleichnamsprozessionen und die Heimatabende. Interessant ist auch der Baustil der alten Walserhäuser mit ihrer Wohnkultur. Eine volkskundliche Übersicht bieten das Walsermuseum in Riezlern und der Walser Kulturweg.
Wirtschaft
Ursprünglich war das Kleinwalsertal ausschließlich vom Erwerb aus der Landwirtschaft abhängig. Der Zugang zu den Märkten aber konnte nur über die hohen Gebirgspässe, die es vom Mutterland trennten, erfolgen. Dieser sich für die Wirtschaft sehr hemmend auswirkende Zustand wurde durch den schon erwähnten Zollanschluß-vertrag erleichtert. Die allgemeine Entwicklung des Fremdenverkehrs nach dem Weltkrieg schuf auch für das Kleinwalsertal neue Möglichkeiten, denn die landschaftlichen und die klimatischen Verhältnisse waren prädistiniert für diesen Wirtschaftszweig. Heute lebt die Bevölerung des Tales fast ausschließlich vom Fremdenverkehr, und auf Grund der geschaffenen Einrichtungen ist es zu einem der meistbesuchten Fremdenverkehrsorte im nördlichen Alpenraum geworden.
Eine weitere Informationsquelle ist: http://www.vorarlberger-walservereinigung.at/19-walsergemeinden/mittelberg/
Das Kleinwalsertal ist ein Hochgebirgstal und liegt mit seinen drei Ortschaften Riezlern, Hirschegg und Mittelberg in einer Höhenlage von 1100 bis 1250 Meter. Nach Osten und Südosten hin ist es begrenzt durch die Lechtaler Alpen, nach Norden und Westen hin öffnet sich die Vorarlberger und schäbische Voralpenlandschaft. Der Große Widderstein mit einer Gipfelhöhe von 2536 Metern begrenzt das Tal nach Süden zum Bregenzerwald und zum Tannberg. Zwei parallel verlaufende Täler, jenes der Breitach, in dem die Siedlungen liegen, und jenes des Schwarzwassers, das ausschließlich Alpgebiet ist, umfässen einen Raum von 98 Quadratkilometern.
Geschichte
Die Jahreszahl 1302 an der Südwestwand der Kirche in Mittelberg erinnert an die Erstbesiedlung des Breitachtales durch Walliser Bauern vom Tannberg her über den Hochalppaß. Sie waren alemannische Flüchtlinge aus dem Kanton Wallis (Schweiz), die sich ind en Hochtälern Vorarlbergs niederließen und das bisher unbesiedelte Gebirgstal rodeten. Es war bis dahin lediglich Jagdgebiet der schäbischen Herren von Rettenberg, die das gerodete Land den Siedlern zu Lehen überließen. Im Jahre 1451 eroberte Herzog Sigmund von Tirol mit Waffengewalt das Kleinwalsertal, welches seit 1453 mit einigen Unterbrechnungen zu Österreich gehört. Die Walser verfügten von 1397 bis 1807 über freie Gerichtsbarkeit und sonderliche Freiheiten. Der wirtschaftliche Rückschlag zufolge der deutschen Schutzzollsperre von 1878 konnte mit dem Zollanschlußvertrag vom 1. Mai 1891 wieder aufgefangen werden, der das Kleinwalsertal als geographisch bedingte Enklaver wirtschaftlich an Deutschand anschloß, die österreichischen Hoheitsrechte aber unbeschadet ließ. Dieser seit über 100 Jahren wirksame Vertrag hat sich für beide Grenzgebiete gut bewährt.
Geschichte
1059
Erste urkundliche Erwähnung des Tales. Kaiser Heinrich IV. schenkt dem Bischof Heinrich von Augsburg einen Wildbann, der das Kleinwalsertal und den Tannberg (Lech, Warth, Schröcken) umfasst.
1270
Beginn der Einwanderung aus dem Oberwallis in der Schweiz. Es waren vorwiegend wirtschaftliche und politische Gründe, die dort eine gesicherte Existenz erschwerten und zur Abwanderung führten. Fünf Walliser Familien unter Führung von Hans Wüstner stiegen vom Tannberg über den Hochalppass in das noch unbewohnte Breitachtal herab. Die ersten Häuser standen in Mittelberg, im "Gschtrüß" am Fuße des Zwölferkopfes.
1302
Vermutlich das Baujahr der ersten Kapelle in Mittelberg. Stein an der Pfarrkirche!
1423
Die Walser erwerben erstmals das Recht zur Benützung eines Fuhrweges über Kornau nach Oberstdorf. Dieser steile Weg führte von Riezlern über die Westeggalpen und Amansalpe ins Allgäu.
1451
Graf Ulrich von Werdenberg-Sargans und Ritter Hans von Rechberg werden von Walsern am Tannberg (Lech) wegen einer Streitsache festgesetzt. Herzog Sigismund von Tirol- aus dem Hause Habsburg – fordert die Freilassung seiner Getreuen. Da sich die Walser weigerten (nur Graf Ulrich kam frei), unterwarfen den Tannberg und Mittelberg mit Waffengewalt. Wegen dieses Vorfalls gelangt das Kleinwalsertal zu Österreich.
1563
Kaiser Ferdinand trennt unsere Talschaft vom "Gericht Tannberg" und bildet das "Gericht Mittelberg". Die vier Ortschaften sind seither zu einer politischen Gemeinde, der "Gemeinde Mittelberg", zusammengefasst.
1739
Ausbau eines Weges von der Walserschanz nach Riezlern.
1806
Die Walser verlieren ihre eigene Gerichtsbarkeit, da sie bis 1814 unter bayerischer Herrschaft stehen.
1821
Bis zu diesem Jahr war das Walsertal in zwei Diözesen - Konstanz für Mittelberg und Hirschegg / Augsburg für Riezlern -eingeteilt. Die Breitach bildete die Bistumsgrenze. Alle Pfarreien kommen nun zum Bistum Brixen in Südtirol, 1920 nach Innsbruck und ab 1968 zu Feldkirch.
1891
Der Zollanschluss mit Deutschland schafft große wirtschaftliche Erleichterungen. Der freie Warenverkehr der landwirtschaftlichen Produkte und andere wichtige Handelsgüter ist die Grundlage für die Aufwärtsentwicklung des Tales.
1930
Einführung der Buslinie Oberstdorf -Mittelberg über die neue Breitachbrücke und bessere Straßenführung von Riezlern nach Mittelberg.
1933
Die von der deutschen Reichsregierung erlassene 1000 Mark-Sperre gilt nicht für das Tal. Der Fremdenverkehr steigt stetig. 1937 werden 470.000 Nächtigungen gezählt.
1940
Der erste Schlepplift, der Parsennlift in Riezlern, geht in Betrieb.
1950
Der Heuberg-Sessellift in Hirschegg ist fertig gestellt.
1955
Die neue Kanzelwandbahn nimmt ihren Betrieb auf und erschließt ein attraktives Ski- und Wandergebiet.
1966
Die Walmendingerhornbahn in Mittelberg, die zweite Bergbahn, wird eröffnet. Die Skiregion "Ifen 2000" folgt im Jahre 1972.
1980
Die bereits im Jahre 1960 erreichte Nächtigungszahl von einer Million erhöht sich auf 1, 7 Millionen bei ca. 12.000 Fremdenbetten. Insgesamt stehen als Aufstiegshilfen 30 Schlepplifte,6 Sessellifte und 2 Kabinenbahnen dem Tourismus zur Verfügung.
1982
Das Walserhaus in Hirschegg öffnet seine Pforten und hat sich in den Folgejahren als Mehrzweckgebäude bestens bewährt.
Brauchtum
Infolge der jahrhundertelangen Abgeschlossenheit hat sich im Kleinwalsertal das überlieferte Eigenleben der Walser mit seinem besonderen Brauchtum, der schweizerischen Mundart und der sonderlichen Frauentracht seit dem Mittelalter erhalten können und wird heute noch getreulich gepflegt. Sehenswerte Zeugen hiervon sind die Walserhochzeiten, Fronleichnamsprozessionen und die Heimatabende. Interessant ist auch der Baustil der alten Walserhäuser mit ihrer Wohnkultur. Eine volkskundliche Übersicht bieten das Walsermuseum in Riezlern und der Walser Kulturweg.
Wirtschaft
Ursprünglich war das Kleinwalsertal ausschließlich vom Erwerb aus der Landwirtschaft abhängig. Der Zugang zu den Märkten aber konnte nur über die hohen Gebirgspässe, die es vom Mutterland trennten, erfolgen. Dieser sich für die Wirtschaft sehr hemmend auswirkende Zustand wurde durch den schon erwähnten Zollanschluß-vertrag erleichtert. Die allgemeine Entwicklung des Fremdenverkehrs nach dem Weltkrieg schuf auch für das Kleinwalsertal neue Möglichkeiten, denn die landschaftlichen und die klimatischen Verhältnisse waren prädistiniert für diesen Wirtschaftszweig. Heute lebt die Bevölerung des Tales fast ausschließlich vom Fremdenverkehr, und auf Grund der geschaffenen Einrichtungen ist es zu einem der meistbesuchten Fremdenverkehrsorte im nördlichen Alpenraum geworden.
Eine weitere Informationsquelle ist: http://www.vorarlberger-walservereinigung.at/19-walsergemeinden/mittelberg/